Chronik des Konvents Evangelischer Theologinnen in der BRD e.V.
Geschichte der Theologinnen in Deutschland
von Astrid Standhartinger
1925
Als "Verband Evangelischer Theologinnen Deutschlands" von Marburger
Theologiestudentinnen gegründet.
Ziel: Mitwirkung bei der Entwicklung von Prüfungsordnungen - Berufsperspektiven für
Theologinnen.
1930
Gründung der Vereinigung: eine kleine Gruppe tritt aus dem Verband aus und gründet die
Vereinigung Evangelischer Theologinnen. Sie treten für das volle Pfarramt für die Frau ein.
1935
Verband am Rand der Auflösung. Viele der Theologinnen tendieren zur „Bekennenden
Kirche“ oder sind ihr beigetreten
Der Verband als Ganzes bezieht keine eindeutige Stellung.
ab 1937 bis 1945
Inhaltliche, kirchenpolitische Arbeit verlagert sich vom Gesamtverband auf die
Landeskonvente. Austausch wird schwieriger.
Zunehmend verwaisen Gemeinden (Pfarrer an der Front) - unter diesem Druck schaffen
Landeskirchen, Bekennende Kirche und Deutsche Evangelische Kirche Einsatzmöglichkeiten
für Theologinnen im Gemeindedienst.
Theologinnen werden mit den Aufgaben der eingezogenen Pfarrer betraut (mit minderen
Rechten und Absicherungen).
nach 1945
Theologinnen müssen den zurückkehrenden Männern Platz machen. Viele Rechte und Aufgaben werden ihnen wieder entzogen.
1947
Verband veranstaltet wieder regelmäßige Treffen - bis 1949 Ost und West gemeinsam.
ab 1951
Trennung in östlichen und westlichen Teil mit jeweils eigenem Vorstand;
„Arbeitsgemeinschaft evangelischer Theologinnen“ im Osten
„Konvent Evangelischer Vikarinnen in Deutschland“ im Westen.
Ein gemeinsames jährliches Treffen.
ab 1954
Aufgaben im Westen: Begleitung der Vikarinnen- / Pastorinnengesetze in den Landeskirchen.
Auseinandersetzungen um die theologische Begründung des kirchlichen Amtes der Frau.
ab 1961 bis 1970
Nach dem Mauerbau findet die Gesamttagung in Ostberlin statt. Theologinnen West nehmen
inoffiziell daran teil.
Im Westen: Interesse an Konventsarbeit lässt nach. Abstimmung über die Auflösung. Sehr
knappe Entscheidung für die Weiterführung. Ost-West Kontakte und ökumenische Kontakte
werden in den folgenden Jahren ein wichtiges Bindeglied.
1979
Der Konvent gibt sich Vereinsstruktur
1989
Nach einer Abstimmung aller Mitglieder im Bundesgebiet wird der Name des Konventes
nochmals geändert in „Konvent Evangelischer Theologinnen in der Bundesrepublik
Deutschland e.V.“
Wie bisher besteht Einzelmitgliedschaft und korporative Mitgliedschaft der Landekirchlichen
„Zusammenschlüsse“ und Konvente
seit 1994
satzungsmäßig als Theologinnenkonvent Ost und West wieder vereint.
Inhaltliches Gewicht verlagert sich auf feministisch-theologische Fragestellungen, gesellschaftspolitisches Engagement, ökumenische Kontakte, Unterstützung von
Theologinnen europäischer Kirchen, interreligiöses Gespräch.
2005
Am 21.Februar 2005 feiert der Konvent Evangelischer Theologinnen in der BRD e.V. sein 80.
Jubiläum im Rahmen einer Feier der Theologischen Falkultät der Universität Rostock und mit
Vorstellung des Lexikons früher evangelischer Theologinnen. Biographische Skizzen, hg. v.
Hannelore Erhart im Auftrag des Konvents Evangelischer Theologinnen, Neukirchen-Vluyn 2005.
ab 2005
ist der Konvent Evangelischer Theologinnen bei den Deutschen Evangelischen Kirchentagen
mit einem Stand auf dem Markt der Möglichkeiten und beim Ökumenischen Kirchentag
vertreten.
seit 2009
setzt sich der Konvent im Rahmen der Reformationsdekade für die öffentliche Wahrnehmung
und Sichtbarmachung theologischer Impulse von Frauen seit der Reformationszeit bis zur
Gegenwart ein.
2010 bis 2014
Umzug des Archivs des Konvents Evangelischer Theologinnen in der BRD e.V. von
Bovenden und Rendsburg ins Evangelische Zentralarchiv nach Berlin.